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Was sind Ihre Impulse für die Entwick-
lung der Verwaltung in der Zukunft?
Dr. Kischkel:
Hier möchte ich zwei Dinge hervorhe-
ben: Für die Verwaltung einer Hochschule
kommt es heute mehr als früher darauf an,
die Handlungs- und Entscheidungskompe-
tenz der Hochschule zu unterstützen.
Das hängt vor allem mit der Zunahme der
Eigenständigkeit der Hochschulen zusam-
men. Eine andere Herausforderung ist die
Entwicklung und Gestaltung von Prozes-
sen und ihrer IT-Grundlagen, an denen
mehrereAkteure in der Hochschule zusam-
menwirken. Um nur zwei Beispiele hierfür
zu nennen – die Prüfungsverwaltung und
das Ressourcenmanagement.
Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung
der Bergischen Universität?
Dr. Kischkel:
Die aktuelle Entwicklung hat viele positive
Seiten, zum Beispiel: Eine anhaltend hohe
Nachfrage bei Studierenden und eine stei-
gende Anzahl von Studienabschlüssen,
und auch in der Forschung ist die Bergi-
sche Universität erfolgreicher als je zu-
vor. Vor Probleme stellt uns allerdings die
Raumsituation – es fehlt an allen Ecken
und Enden an Raum, und die meisten Ge-
bäude sind sanierungsbedürftig. Darüber
hinaus ist auch jedem klar, dass wir mehr
Lehrende und damit mehr Lehrveranstal-
tungen mit kleineren Teilnehmerzahlen be-
nötigen. Das ist letztlich der Schlüssel für
mehr Qualität in Lehre und Studium.
Mit welchen Argumenten würden Sie
Studieninteressierte von einem Studi-
um an der Bergischen Universität über-
zeugen?
Dr. Kischkel:
Wer sich die Bergische Universität ansieht,
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Studienangebote, zahlreiche engagierte
Lehrende und eine Region, die ihre Uni-
versität zunehmend mit Stolz betrachtet
– man kommt also in ein gutes Haus. Ob
es aber genau das bietet, was man sucht,
muss jede und jeder für sich prüfen. Das ist
nicht leichter als bei der Partnersuche …
Welches Potenzial sehen Sie in Alumni-
Organisationen?
Dr. Kischkel:
Alumni-Organisationen ermöglichen es
den Ehemaligen, ihre Universität an ihrer
Erfahrung, ihrem Wissen – und manch-
mal auch an ihrem Wohlstand – teilhaben
zu lassen. Für Universitäten sind sie eine
Chance im Spiegel der Erfahrungen nach
dem Studium etwas über sich zu lernen.
Also kurz gesagt: Ihr Potenzial ist hoch!
Hatten Sie bereits Kontakt mit Alumni-
Organisationen?
Dr. Kischkel:
Na klar – mit dem Absolventenverein der
Universität, an der ich studiert und promo-
viert habe …
Was halten Sie von der Idee einer un-
ternehmerischen Universität?
Dr. Kischkel:
Es kommt darauf an, was man darunter
versteht! Unsere Universitäten sind keine
wirtschaftlichen Unternehmen, und man
kann sie daher auch nicht so führen. Et-
was anderes ist es, wenn man mit „unter-
nehmerisch“ meint, dass eine Universität
auf der Grundlage ihrer wissenschaftlichen
Kompetenzen eine Strategie verfolgen,
sich Ziele setzen, in ihre Zukunft investie-
ren und sich dabei von ihren Erfolgen und
Stärken leiten lassen sollte. Das halte ich
tatsächlich für sehr erstrebenswert!
Herr Dr. Kischkel, herzlichen Dank für das
Interview. Der Schumpeter School Alumni
e.V. wünscht Ihnen viel Erfolg.
Anna Weigandt für
Schumpeter School Alumni