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PUT Nr.
11
FOrschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal
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Sommersemester 2014
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{ Injuries and impairments to the upper ankle joint }
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either active nor passive measures can wholly
prevent distortion traumas to the upper ankle
joint. This is above all true of primary prevention. So far
as secondary and tertiary prevention is concerned, both
active (e.g. appropriate sports training) and passive (e.g.
braces, tapes) measures can help reduce ankle injury
rates. At the University of Wuppertal’s Research Center for
Performance Diagnostic and Training Advice, sports and
movement scientists are investigating how injuries to the
upper ankle joint can best be avoided – and best treated –
in both competition and leisure athletes.
N
pel und Syndesmose sowie Blockierungen an Fuß und
Unterschenkel verbunden, die bei der Erstversorgung
immer mit in Betracht gezogen und behandelt werden
müssen. Zu beachten ist auch, dass am OSG Knochen,
Kapseln, Bänder etc. niemals rein anatomisch, sondern
immer gemeinsam mit dem Fuß, dem Bein, dem Be-
cken, der Wirbelsäule etc. als funktionelle Einheit be-
urteilt werden dürfen.
Nach einem OSG-Distorsionstrauma muss eine so-
fortige Erstversorgung erfolgen (Ruhe, Eis, Fixierung
und Hochlagerung, ggf. Medikamente). Durch die
ärztliche Untersuchung darf keine weitere Verschlim-
merung der Verletzung verursacht werden. Häufig
werden bei der ärztlichen Erstuntersuchung (Stress-)
Röntgenaufnahmen gemacht, die einerseits keinen di-
agnostischen Mehrgewinn bringen, andererseits sogar
eine weitere Schädigung verursachen können und da-
her obsolet sind.
Die diagnostischen Verfahren des Arztes, der Thera-
peuten und der Trainer müssen sensitiv, spezifisch, ob-
jektiv, reliabel und valide sein; dazu gehören manuelle
Untersuchungs- und Messverfahren, bildgebende Un-
tersuchungs- und Messverfahren sowie spezielle funkti-
onelle Untersuchungen unter Zuhilfenahme biomecha-
nischer Messungen (z.B. Elektromyographie).
Präventive Programme müssen individuell auf den
Sportler abgestimmt sein. Zur Planung geeigneter Pro-
gramme müssen mechanische und funktionelle OSG-
Instabilitäten sowie akute und chronische OSG-Instabi-
litäten differenziert werden.
·
·
Die mechanische OSG-Instabilität ist durch eine
deutlich erhöhte Sprunggelenkbeweglichkeit gekenn-
zeichnet. Dies ist durch manuelle Untersuchungen
A
kute Schädigungen und Verletzungen der
Sprunggelenke im Sport resultieren aus Um-
knicktraumen des oberen Sprunggelenkes (OSG), die
auch als Distorsionstraumen bezeichnet werden. Sie
sind im Sport mit ca. 25% aller Sportverletzungen die
häufigsten Verletzungen. Nach außen umzuknicken
(Inversionstraumen) machen ca. 85 bis 90% und nach
innen umzuknicken (Eversionstraumen) ca. 5 bis 15%
aller Verletzungen am OSG aus.
Nach OSG-Distorsionstraumen klagen ca. 30%
der Sportler dauerhaft über weiter bestehende Be-
schwerden. Eine adäquate Erstversorgung und eine
angemessene Prävention zur Vermeidung erneuter
OSG-Distorsionstraumen ist daher von größter Be-
deutung, auch weil Kapselbandverletzungen im OSG
die häufigste Ursache folgender Arthrosen sind. Ziel
ist es daher, durch Prävention erneute OSG-Distor­
sionstraumen zu vermeiden.
Ziel einer Primärprävention ist zunächst die Senkung
der Eintrittswahrscheinlichkeit eines (erstmaligen) Um-
knicktraumas im OSG, Ziel der Sekundär- und Tertiär-
prävention ist, nach einem Umknicktrauma ein erneutes
Trauma zu vermeiden. Die Folgen eines bereits erlit-
tenen Traumas sollen gemildert und eine Verschlimme-
rung der bereits eingetretenen Schädigung verhindert
werden. Zu berücksichtigen ist, dass einmalige schwer-
wiegende OSG-Distorsionen eine schlechtere Prognose
als rezidivierende leichtere OSG-Distorsionen zeigen.
Nur auf der Basis einer eindeutigen und sachkun-
digen ärztlichen Diagnose können in der Prävention
wirksame Maßnahmen ergriffen und fundierte Prog-
nosen gestellt werden. Vielfach sind mit OSG-Distor-
sionstraumen Begleitverletzungen an Knochen, Knor-
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