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PUT Nr.
11
FOrschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal
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Sommersemester 2014
27
für Patienten zum Ziel hat und als Teil einer Medika-
mentenversorgung, aber auch unabhängig von der Ab-
gabe eines Arzneimittels durchgeführt werden kann.
Das MTM grenzt sich von den derzeit in deutschen öf-
fentlichen Apotheken angebotenen Beratungsleistungen
ab, da nicht nur die Überprüfung und Kommunika­tion
von medikamentenbezogenen Problemen im Fokus
stehen. Vielmehr findet in enger Zusammenarbeit mit
dem behandelnden Arzt die Überarbeitung der medi-
kamentösen Therapie unter Hinzunahme sämtlicher
Patienteninformationen, einschließlich Diagnosen und
Labordaten statt. Der auf MTM spezialisierte Pharma-
zeut wird insbesondere untersuchen, ob die verordneten
Präparate beim jeweiligen Patienten die optimale Medi-
kation darstellen. Darüber hinaus wird geprüft, ob
»
{ Integrated cross-professional medication management }
in der Ziel2-Förderlinie „IuK&Gender Med.NRW“
unterstütztes Vorhaben. Die Studie zielt darauf ab, die
Arzneimittelversorgung älterer Menschen mit Multi-
morbidität durch trägerübergreifende Vernetzung zu
optimieren. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf
die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen gelegt.
Zur Steigerung der Effektivität, Sicherheit und Effizienz
der Arzneimittelversorgung wird in Anlehnung an das in
anderen Ländern eingesetzte Medikationsmanagement
(Medication Therapy Management, MTM) ein selbst-
entwickeltes Konzept zur integrierten Zusammenarbeit
von niedergelassenen Hausärzten, Pharmakologen sowie
der örtlichen Pflege- und Wohnberatungen evaluiert.
Beim MTM handelt es sich um einen Prozess, der die
Optimierung individueller therapeutischer Ergebnisse
NSAID
Antiarhythmika
Antihistaminika
Urologische Spasmolytika
Klassische Antidepressiva
Antiemetika
Antihypertensiva
Neuroleptika
Laxantien
Muskelrelaxantien
langwirksame Benzodiazepine
kurz-/mittelwirksame Benzodiazepine
Z-Substanzen
Antidementiva, Vasodilatatoren
Thrombozytenaggregationshemmer
7,6
0,5
1,5
3,6
9,6
0,5
14,7
1,5
3
17,3
10,7
20,3
6,1
0,5
Abb. 2: Häufigkeit der verordneten PIM nach
Wirkstoffgruppen
Quelle: TU Dresden 2014
Datenbasis: Kooperationsvorhaben des BKG
und der TU Dresden „Multimedikation und ihre
Folgen für die hausärztliche Patientenversor-
gung in Sachsen“