BUW.
OUT
PUT Nr.
11
FOrschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal
/
Sommersemester 2014
23
und koordinative Fähigkeiten und Fertigkeiten auch bei
hämophilen Patienten trainiert werden können, konnte
in eigenen Studien gezeigt werden.
4
Dies ist umso wich-
tiger, da diese Fähigkeiten bei diesen Patienten deutlich
reduziert sind.
5-7
Seit mehr als 10 Jahren entwickelt und
verfeinert unsere Arbeitsgruppe die Programmierte
Sporttherapie für hämophile Patienten und konnte
entsprechende Erfolge nachweisen.
8
Die gemeinsamen
Sportcamps finden schon seit 2002 in der Landessport-
schule in Bad Blankenburg (Thüringen) statt. Im letz-
ten Jahr wurde zusätzlich ein Sportcamp in der Schweiz
durchgeführt und für dieses Jahr ist zusätzlich zu den
Camps in Thüringen und der Schweiz auch ein Thera
piecamp im südlichen Bayern geplant.
Zentrale Inhalte der Programmierten Sporttherapie
für hämophile und Gelenkpatienten sind die Schulung
der Körperwahrnehmung (Abb. 6), tonusregulieren-
de Maßnahmen, Einsatz von Mobilisationstechniken
(Abb. 7), sanftes Kraft- und Koordinationstraining so-
wie eine Aktivierung des Herzkreislaufsystems und des
Gelenkstoffwechsels. Darauf aufbauend bildet die Ent-
wicklung der Eigenkompetenz mit der Hilfe zur Selbst-
hilfe für Patienten das Rückgrat der programmierten
Sporttherapie. Der bestehende umfangreiche Übungs-
katolog wird ständig erweitert und parallel auch für an-
dere Krankheitsbilder, wie die Arthrose und den Diabe-
tes mellitus, weiterentwickelt und angepasst.
Die Programmierte Sporttherapie wird sicher zu-
künftig eine sinnhafte und zentrale Säule in einem um-
fassenden Therapiekonzept von ganz unterschiedlichen
Krankheitsbildern darstellen und damit als Bewegungs-
therapiekonzept entsprechend verankert werden.
www.sportmedizin.uni-wuppertal.de
{ Programmed Sports Therapy }
2
1
Royal College of Physicians. Exercise for life: physical activity in health and
disease. London: RCP, 2012.
2
Sesso HD, Paffenbarger RS Jr, Lee IM. Physical activity and coronary heart
disease in men: The Harvard Alumni Health Study. Circulation. 2000 Aug
29;102(9):975-80.
3
Van Arsdale W. Cases of haemophilia. Ann Surg 1885; 1: 567–70.
4
Hilberg T, Herbsleb M, Puta C, Gabriel HH, Schramm W. Physical training
increases isometric muscular strength and proprioceptive performance in
haemophilic subjects. Haemophilia. 2003 Jan;9(1):86-93.
5
Hilberg T, Herbsleb M, Gabriel HH, Jeschke D, Schramm W. Proprioception
and isometric muscular strength in haemophilic subjects. Haemophilia. 2001
Nov;7(6):582-8.
6
Herbsleb M, Hilberg T. Maximal and submaximal endurance performance in
adults with severe haemophilia. Haemophilia. 2009 Jan;15(1):114-21.
7
Brunner A, Stäuber F, Göhler S, Czepa D, Krüger S, Wendel M, Seuser A, Hil-
berg T. Quadriceps strength, inter-extremity difference (IED) and joint status
in adult persons with severe haemophilia in different age stages. Haemophilia.
2013 Mar;19(2):267-74.
8
Czepa D, von Mackensen S, Hilberg T. Haemophilia & Exercise Project (HEP):
the impact of 1-year sports therapy programme on physical performance in
adult haemophilia patients. Haemophilia. 2013 Mar;19(2):194-9.
Literaturhinweise
Abb. 6: Übung zur Verbesserung der Körperwahrnehmung
im Rahmen der Programmierten Sporttherapie.
Abb. 7: Übung zur Gelenkmobilisation im Rahmen
der Programmierten Sporttherapie.