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PUT Nr.
11
FOrschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal
/
Sommersemester 2014
12
Gesundheit, kognitive Entwicklung
und Bildungserfolg
von / 
by
Prof. Dr. Hendrik Jürges
juerges@uni-wuppertal.de
Gesundheitsökonomie und -management
Abb. 1: Konzeptueller Rahmen
zur Erforschung der Wech-
selwirkung von Bildung und
Gesundheit im Lebenszyklus.
Vertikale, gestrichelte Linien
kennzeichnen Generationen-
grenzen. Jeder Pfeil, ob über
Generationengrenzen hinweg
oder innerhalb einer Person,
stellt eine vermutete Kausal-
beziehung dar, die separat
erforscht werden muss.
In der Diskussion um internationale Schulleistungsvergleiche wird oft hervor-
gehoben, dass in Deutschland der Zusammenhang von sozialer Herkunft und
schulischer Leistung so stark sei wie in kaum einem anderen Land. Wenn dann
in der Öffentlichkeit über die Determinanten des Bildungserfolgs gestritten wird,
kommt die Sprache nur selten auf die Gesundheit von Kindern. Hierbei handelt es
sich um einen bislang vernachlässigten Übertragungsmechanismus für Bildungs-
erfolg. Kinder aus sozial benachteiligten Familien sind von Geburt an im Durch-
schnitt kränker als andere. Gleichzeitig beeinflusst die Gesundheit im Kindes­alter
die kognitive Entwicklung und damit den schulischen Erfolg und die weiteren
Lebenschancen. Am Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie und -management an
der Bergischen Universität Wuppertal wird der Zusammenhang von Gesundheit,
kognitiver Entwicklung von Kindern und Bildung im Erwachsenenalter in einer
Reihe von empirischen Studien erforscht. Gesundheit steht in dieser Betrachtung
in einem engen Wechselverhältnis mit Bildung als wichtiger Humanressource,
die zu Arbeitsmarktbeteiligung, Einkommenserzielung und produktiver Tätigkeit
außerhalb des Arbeitsmarkts befähigt.
Soz. Status
Eltern
Soz. Status
Erwachsener
Bildung
Kind
Bildung
Kind
Gesundheit
Eltern
Gesundheit
Kind
Gesundheit
Erwachsener
Gesundheit
Kind