Seite 10 - Output11

Basic HTML-Version

BUW.
OUT
PUT Nr.
11
FOrschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal
/
Sommersemester 2014
10
deren ausdrücklicher Zustimmung steht sie auch den
Lehrern und Kommunen zur Verfügung, womit dann
nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch auf
Ebene von Schulklassen, Schulen und Kommune pass-
genaue Fördermaßnahmen möglich werden.
Stichwort Fördermaßnahme: Entwickelt und sukzes-
sive eingeführt und evaluiert wurden unterschiedliche
Maßnahmen, je nach Schule und Kommune. Die Teil-
nahme an all diesen Angeboten beruht auf Freiwillig-
keit und fällt unterschiedlich aus. Während die Maß-
nahmen im Sport- und Talentbereich in der Regel gut
angenommen werden, ist dies bei den besonders wich-
tigen Konzepten zur Bewegungsförderung noch steige-
rungsfähig. Eine Ausnahme bilden jedoch Maßnahmen
zur Schwimmförderung, die aufgrund einer hohen
Zahl von Nichtschwimmern (bis zu 25% am Ende der
Grundschulzeit) erstellt wurden, und die z.B. in Düssel-
dorf im Elementarbereich (sog. Kita-Schwimmen) oder
in Hilden für spezielle Zielgruppen im Übergang zum
Sekundarbereich (u. a. muslimische Mädchen) sehr gut
angenommen werden.
Entgegen der anfangs in diesem Beitrag aufgezeigten
„Defizit-Hypothese einer unbewegten Kindheit“ sind
in den letzten Jahren längst nicht alle Befürchtungen
eingetreten, zum Teil sogar widerlegt worden. So wird
zwar beispielsweise die weit verbreitete Empfehlung von
60 Minuten moderater bis intensiver täglicher Bewe-
gungszeit von Kindern und Jugendlichen laut KiGGS im
Mittel lediglich an vier bis fünf Tagen pro Woche erfüllt,
andererseits sind aber durchaus zahlreiche Bewegungs-
aktivitäten im außerschulischen Bereich, sowohl im or-
ganisierten Sport, mit zunehmendem Alter aber auch
im unorganisierten Freizeitbereich, festgestellt worden.
So kann z.B. auch für Zehntklässler in Düsseldorf zwar
eine geringere Vereinszugehörigkeit als für Fünftklässler
festgestellt werden, anderseits aber eine umfangreichere
Aktivität in selbst organisierten Aktivitäten. Anderer-
seits ist auch die organisierte, sportliche Aktivität mit
Fitness, Aktivität und Gesundheit von Kindern
Abb. 3: Veränderung der
Adipositas-Prävalenz
in Düsseldorf 2003 bis
2013. Ab 2007 zeigt sich
ein kontinuierlicher
Rückgang der Adiposi-
tas bei den jährlich er-
fassten Zweitklässlern.
BMI ≥ 90. Perzentile – DüMo 2003–2013