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OUT
PUT Nr.
8
FOrschungsmagazin der Bergischen UniversitätWuppertal
/
Wintersemester 2012/2013
30
Konfliktpotenziale demographischer
Entwicklungen
von / 
by
Prof. Dr. Peter Imbusch
pimbusch@uni-wuppertal.de
Überalterung und „junge Gesellschaften“
„Kinder kriegen die
Leute sowieso.”
(Konrad Adenauer)
„The demographic future
is anything but certain.“
(Richard P. Cincotta)
1927:
2 Mrd.
1959:
3 Mrd.
1974:
4 Mrd.
1987:
5 Mrd.
1999:
6 Mrd.
2011:
7 Mrd.
2025:
8 Mrd.
2083:
10 Mrd.
1804:
1 Mrd.
2100:
10,12 Mrd.
2043:
9 Mrd.
Gra k: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Quelle: Vereinte Nationen,
World Population Pro spe cts: Th e2010 Re vision
, 2011.
1700
1750
1800
1850
1900
1950
2000
2050
2100
Zuwachs in Millionen
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Weltbevölkerung in Milliarden
Durchschnittlicher jährlicher Zuwachs innerhalb von 10 Jahren
Demographische Entwicklungen werden zuneh-
mend in ihrer Bedeutung für soziale Konflikte und
Gewalt wahrgenommen. Während die westlichen
Industrieländer aufgrund von Überalterung vor be-
trächtlichenAnpassungsproblemen stehen, sind vie-
le Entwicklungsgesellschaften „junge Gesellschaf-
ten“ mit Überforderungsproblemen. Im Folgenden
soll anhand von konträren Entwicklungsprozessen
gezeigt werden, welche Bedeutung demographische
Entwicklungen für die Integration oder die Desinte-
gration von Gesellschaften haben und welche Kon-
flikte daraus jeweils zukünftig erwachsen. Der Autor
forscht seit längerem über den Zusammenhang von
Demographie und Konflikt und bereitet momentan
ein komparatives Forschungsprojekt dazu vor.
Abb. 1: Die historische Entwicklung der Weltbevölkerung.
Grafik: Deutsche StiftungWeltbevölkerung
Quelle: Vereinte Nationen, World Population Prospects:The 2010 Revision, 2011
Fig. 1:The historical development of the world’s population.
Diagram: German Global Population Foundation
Source: World Population Prospects:The 2010 Revision, UN 2011