Seite 58 - Schumpeter School Alumni e.V. Jahresmagazin 2012

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SCHUMPETER SCHOOL ALUMNI e. V. / aus der praxis
58
Alumni berichten ...
Mit 19 musste ich im Leis-
tungskurs Pädagogik einen
Brief an mein eigenes „Ich“
mit 30 schreiben. Jetzt war
es vor einigen Wochen so-
weit und ich konnte meinen
Brief wieder öffnen. Es war
überraschend zu erkennen,
dass sich genau ein Satz
verwirklicht hat: „Ich bin froh,
dass alles so gekommen ist,
wie es gekommen ist.“ Ich
habe erkannt, dass man
sich viel vor dem Studium
ausmalen kann, aber das
Leben einem dann doch ei-
nen anderen Weg aufzeigt.
Ich war mir schon früher sicher, dass ich Wirtschaft studie-
ren möchte, doch dachte ich immer, dass ich im Konsum-
gütermarkt eine internationale Tätigkeit aufnehmen würde.
Dies ist nicht geschehen, doch bin ich viel in Deutschland
unterwegs gewesen. Also was hat mich zu meinem jetzigen
Job gebracht …
Schon während meines Studiums engagierte ich mich bei
der Studierendenorganisation SIFE (heute: Enactus) und
arbeitete unter anderem an der Etablierung der stadtweiten
Initiative „(M)eine Stunde für Wuppertal“. Diese Erfahrung
hat mir gezeigt, dass ich jemand bin, der Menschen begeis-
tern und von einer Idee überzeugen kann. Auch zeigte es
mir, dass ich eine Tätigkeit aufnehmen will, bei der ich etwas
„Gutes“ erzielen kann und Menschen auf Ihrem Weg beglei-
ten möchte. Als ich nach meinem 3-monatigen Auslands-
aufenthalt in Australien wieder nach Deutschland kam, war
ich sehr erfreut, dass mir die Dachorganisation von SIFE
eine Stelle als Programmkoordinatorin anbot. Hier war ich
neben der Vereinsarbeit für die Betreuung der studentischen
Teams bei ihrer Projektarbeit zuständig. Hierzu gehörten die
Organisation von Veranstaltungen und auch die Entwicklung
von Workshops für die Teams. Auch die Vorbereitung der
Landeswettbewerbe und die Begleitung der Studierenden
bei internationalen Wettbewerben machten diese Tätigkeit
zu einer ganz besonderen Erfahrung für mich. Auch wenn
ich nicht mehr selbst an sozialen wirtschaftlichen Projekten
arbeitete, hat mich immer die Arbeit mit Studierenden und
die Förderung ihrer Fähigkeiten angetrieben.
Seit 2011 arbeite ich als Netzwerkmanagerin für das In-
novationsnetzwerk Bergisches Land (InnoNet BL – LiCon)
und befasse mich neben der Öffentlichkeitsarbeit und der
Betreuung der Unternehmensmitglieder unter anderem mit
dem Thema Produktentwicklung. Ich hätte nie gedacht, dass
ich mich jemals mit technischen Produkten, ihrer Herstel-
lung und deren Weiterentwicklung befassen würde. Doch
durch die Tätigkeit in dem Netzwerk habe ich erkannt, wie
spannend ich den Bereich des Innovations- und Designma-
nagements finde. Gemeinsam mit verschiedenen Unter-
nehmen zu überlegen, wie wir ein neues Produkt aus den
vorhandenen schaffen können und dadurch neue Märkte für
die Unternehmen zu eröffnen, machen den Bereich Design
und Kreativität zum Teil meiner alltäglichen Arbeit. Wir hof-
fen schon in diesem Jahr einen ersten Prototyp eines neuen
Produktes präsentieren zu können. Danach folgt die span-
nende Aufgabe des Aufbaus der Produktions- und Vertriebs-
struktur. Durch diese Tätigkeit habe ich gelernt, wie wichtig,
aber auch zeitintensiv die Pflege von Kontakten ist und wie
spannend, regelmäßig neue Menschen kennenzulernen. Ich
freue mich bei meiner Arbeit immer wieder auf ehemalige
Kommilitonen und Mitglieder meines alten Enactus-Teams
zu stoßen, die nach ihrem Studium eine Tätigkeit bei einem
regional ansässigen Unternehmen aufgenommen haben.
Dies zeigt, wie langanhaltend die Kontakte sein können, die
man während seines Studiums macht. Für diese Verbindun-
gen bin ich unheimlich dankbar.
Ich freue mich auf all die Herausforderungen, die in meiner
beruflichen Laufbahn noch auf mich zukommen werden und
bin gespannt wo ich stehe, wenn ich in 10 Jahren wieder
auf mein Leben zurückblicke. Ich hoffe auch dann noch zu
sagen: „Ich bin froh, wie alles gelaufen ist.“
Kontakt:
j.koch@innonet-bl.de
www.innonet-bl.de
Autorin: Dipl.-Ök. Julia Koch