Seite 56 - Schumpeter School Alumni e.V. Jahresmagazin 2012

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SCHUMPETER SCHOOL ALUMNI e. V. / aus der praxis
Alumni berichten ...
Wo anfangen nach rd. 20 Jahren seit Abschluss des Studi-
ums an unserer Alma-Mater? So vielfältig und facettenreich
das (Berufs-)leben doch ist und unterschiedliche Perspek-
tiven möglich sind… Am besten vielleicht einfach der Rei-
he nach: Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften
startete ich im Jahre 1994 als Management Consultant bei ei-
ner Unternehmens-/Strategieberatung, bevor ich 1997 in die
IT-Beratung zur debis Systemhaus GmbH, der damaligen IT-
Tochter der Daimler AG, wechselte. Dort baute ich zunächst
ein Competence Center für Supply Chain Management auf
und entwickelte in den Folgejahren von 1999 bis 2002 das
Geschäftsfeld eBusiness. Mit dem Joint Venture und der
späteren Übernahme der debis Systemhauses GmbH durch
die Deutsche Telekom AG kam ich zur heutigen T-Systems
International GmbH, wo ich von 2002 bis 2003 eine Markt-
verantwortung als Portfolio Manager übernahm. Aufbauend
auf dem Business Development der Themen- und Marktver-
antwortung, leite ich seit 2004 unternehmensweite Transfor-
mationsprogramme; zuletzt bei der T-Systems als SVP für
Strategie und Business Development und Mitglied der Ge-
schäftsleitung der Systems Integration. 2007 wechselte ich
zum Kundenservice der Deutschen Telekom AG, wo ich bis
2010 zunächst die Zusammenführung der ehemals getrenn-
ten Kundenservice-Einheiten von T-Com, T-Online und T-
Mobile als Leiter des Program Office vorantrieb und bis heu-
te für die Weiterentwicklung des Kundenservices im Rahmen
von Transformationsprojekten verantwortlich bin.
War ich auf meinen damaligen Berufseinstieg vorbereitet?
Nicht wirklich, eher vielfach überfordert. War ich fachlich
ausreichend vorbereitet für die Arbeitswelt? Jein. Das Ler-
nen ging jetzt erst richtig los. Erst im späteren Berufsverlauf
ergaben die gelernten Einzelteile aus dem Studium ein gro-
ßes Ganzes und verbanden sich Theorie und Praxis. Wie
sich später zeigte, zeichnete gerade die breitere Aufstellung
der Wirtschaftswissenschaften in Verbindung mit Soziologie,
Psychologie und Wissenschafts- und Wirtschaftstheorien
sich als Stärke im Berufsalltag im Sinne des ganzheitlichen
und übergreifenden Verstehens und Denkens aus im Ver-
gleich zur reinen Fokussierung auf allein betriebswirtschaft-
liche Aspekte. Gerade heute im Kontext der Erkenntnis des
verfehlten einseitigen ökonomischen Marktliberalismus und
auf Profit- und Einkommensmaximierung getrimmten Mana-
ger internationaler Top Business Schools ein moderner und
zukunfts- wie auch nachahmenswerter Ansatz, wie ich finde.
Nicht zuletzt bot in der Rückschau unsere Alma-Mater eine
hervorragende Möglichkeit des Lernens des methodischen
Baukastens, um in der Berufswelt erfolgreich agieren zu
können. Letztendlich das, worauf es ankommt und so wie
es auch sein sollte. So bin ich sehr glücklich, in Wuppertal
studiert zu haben. Offen gesagt aber auch, weil ich meine
heutige Frau im ersten Semester kennengelernt habe und
das damit das größte Geschenk war, die mir die Unizeit ma-
chen konnte.
Autor: Dipl.-Ök. Clemens Brandstetter