Seite 53 - Schumpeter School Alumni e.V. Jahresmagazin 2010

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Die 90er Jahre waren das Jahrzehnt der Ruhe nach dem Sturm, in denen die
Recken müde oder ausgeschieden waren. In jedem Fall trat Friede auf der
fachbereichspolitischen Bühne ein, auch bei den bisher an der Fachschafts-
zeitschrift „Abwärts“ orientierten Studierenden. Der Dekan Matthes hat in
dieser Zeit die Fahne unermüdlich Jahr für Jahr weiter getragen, meist still,
in jedem Fall aber stetig, die Reformen vorbereitend, die sowohl sinnvoll als
auch durchsetzbar waren.
Mit den zahlreichen Neuberufungen und Schwerpunktbildungen möchte ich
das laufende, vierte Jahrzehnt als Aufbruch zu neuen Ufern bezeichnen und
hier erfolgt auf halber Strecke die gut vorbereitete Übergabe der Stafette an
die in den letzten Jahren neu in den Fachbereich eingetretenen Kollegen,
allen voran das jetzige Führungsduo Koch und Welfens.
Man konnte Kollege Matthes in diesen langen Jahren fast täglich, in jedem
Fall mehrmals wöchentlich im Fachbereich treffen, zu vielfältigen Fragen
und Problemen ansprechen und die meisten haben diesen offenen Führungs-
stil im Fachbereich auch genutzt. Persönlich sind mir zahlreiche zum Teil
auch längere Abendgespräche in Erinnerung, die zufällig auf einem der Flu-
re, am Fahrstuhl oder in einem der Arbeitszimmer stattfanden. Eines davon
bezog sich z.B. auf ein Strategiespiel für die Universitäten Wuppertal und
Düsseldorf, als vor einigen Jahren der Zusammenschluss der Universitäten
Essen und Duisburg stattfand.
In einem Fachbereich mit mehr als 4.000 Studierenden und rund 100 wis-
senschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern, verknüpft mit
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und ihren z.T. nicht vorhersehbaren Folgen, könnte man sich fast täglich
mit neuen Fragestellungen beschäftigen, die außerhalb der eigenen Arbeits-
planung liegen. Dieses System „Fachbereich in Hochschule“ hat Kollege
Matthes mit Erfolg in turbulenten Zeiten als Dekan geleitet und maßgeblich
umgestaltet. Hierzu gehören in den letzten Jahren auch die entscheidende
Unterstützung beim Aufbau einer Alumni-Organisation sowie beim Ausbau
der internationalen Kontakte im Fachbereich.
14 Jahre als Steuermann, beginnend in der Zeit des Großen Schisma, das
reizt zur Suche nach historischen Vorbildern, und siehe da, ich habe eine
Vorlage gefunden. Vor rund 600 Jahren, in der Zeit des Schisma von Avi-
gnon in der Katholischen Kirche wurde auf dem Konzil von Konstanz im
Jahre 1417 Papst Martin V. mit der Absicht gewählt, die damaligen Struk-
turprobleme zu lösen. Es gelang ihm, wie wir historisch wissen, und zwar
in 14 Jahren.
In diesen Zusammenhang will ich die fachbereichsbezogene Überwindung
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die Ehrenbezeichnung für unseren Alt-Dekan Matthes als Winfried I. ablei-
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danke auch ich mich bei dem Jubilar, aber vor allem auch bei Frau Matthes,
die diesen außergewöhnlichen Einsatz ihres Mannes in den vergangenen
Jahren akzeptiert, unterstützt und mitgetragen hat.
Prof. Dr. Norbert Koubek
Schumpeter School of Business and Economics/Für Prof. Dr. Matthes