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Eine Gruppe von Ökonomen der Bergischen
Universität Wuppertal unter der Leitung des
Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Nor-
bert Koubek hat im April 2006 eine zehntä-
gige Exkursion nach Indien unternommen,
das mit seiner wirtschaftlichen Entwicklung
zunehmend in den Blickpunkt weltweiten
Interesses rückt.
Seit Anfang der 90er Jahre unterhält Prof.
Dr. Koubek regelmäßigen Kontakt zu dem
indischen Wirtschaftswissenschaftler Prof.
Dr. G. R. Krishnamurthy von der Mangalore
University. Das stetige Wachstum des letz-
ten Jahrzehnts dürfte sich fortsetzen, unter-
stützt durch eine günstige demographische
Entwicklung, steigende Investitionen in
Bildung und Infrastruktur und eine stärkere
Integration in die Weltwirtschaft. Somit ge-
winnt der indische Markt für europäische,
insbesondere für deutsche Unternehmen an
Bedeutung. 20 Wuppertaler nahmen an der
Studienfahrt teil – Studierende, Mitarbeiter,
Lehrbeauftragte und Doktoranden.
Zehn Tage in Indien: Auf dem Weg zur
größten Volkswirtschaft der Welt
Das zehntägige Reiseprogramm spiegelte
in einer Mischung von kulturellem, histo-
rischem und wirtschaftlichem Programm
einen vielfältigen Eindruck des ökono-
mischen und gesellschaftlichen Globalisie-
rungsprozesses wider. Die Exkursion star-
tete in Neu Delhi, doch statt märchenhafter
Paläste, mutiger Inder auf Nagelbrettern und
Schlangenbeschwörern wurden die Wup-
pertaler Studenten von völlig verstopften
Straßen, Lärm und Müll der zwölf Millio-
nen Stadt überwältigt. Allerdings fehlten im
Verkehrschaos nicht die heiligen Kühe.
Am zweiten Tag ging es auf zum Teil mit-
telalterlichen Wegen zum Management
Development Institute (MDI) der Univer-
sität in Gurgaon. Die Partneruniversität der
Bergischen Universität gleicht einem Idyll.
Inmitten von Bäumen und Parkanlagen
werden dort hoch spezialisierte Fachkräfte
ausgebildet. Neben dem Fokus auf die eng-
lische Sprache muss ein Teil des Studiums
im Ausland absolviert werden. In diesem
Jahr hieß man fünf Studenten aus Gurgaon
in Wuppertal willkommen. Diese Ausbil-
dung ist ein Privileg und kommt nur besser
gestellten Indern zu Gute. Die Wuppertaler
Gruppe gewann rasch den Eindruck, dass
trotz des of ziell nicht mehr bestehenden
Kastensystems weiterhin eine strikte Tren-
nung zwischen den unterschiedlichen Grup-
pierungen den Alltag bestimmt.
Nächste Etappen waren Jaipur und Agra mit
wirtschaftlichenundkulturellenEindrücken.
Höhepunkt jeder Indienreise: Das TajMahal.
Ein weiterer Reiseabschnitt war Bangalore,
eine vom bereits westlichen Lebensstil ge-
prägte Metropole, die in der IT-Branche als
„Silicon Valley“ Indiens gilt. Tatsächlich
ndet man in den Geschäftsvierteln und
Gewerbeparks Niederlassungen beinahe
jeden großen Hightech-Unternehmens der
Welt. Hochquali zierte Spezialisten mit gu-
ten Fach- und Englischkenntnissen arbeiten
dort für ein Jahresanfangsgehalt von 5.000
Dollar, was diesen Standort für Software-
entwicklung und IT-Supportcenter beson-
ders attraktiv macht.
Indien im Umbruch: Exkursion Wuppertaler
Wirtschaftswissenschaftler um Prof. Norbert Koubek
V.l.n.r.: Dr. Claudia Senft, Dr. Achim Senft, Jan Otto, Anna Beck-
röge, Günther Kollmuß, Jutta Hilgenberg, Bianca Zylka, Jörn Brast,
Farina Melchior,
Prof. Dr. Norbert Koubek,
Ulrike Haite, Berna-
dette Pestka,
Jan H. van Dinther, Alexander Felsch, Nina Bergen,
Stephan Weinert, Martin Reda, Markus Trumann, Kathrin Meyer,
Nicole Günzing.