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PUT Nr.
11
FOrschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal
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Sommersemester 2014
6
Theoretische Grundlagen und Empirie
von / 
by
Prof. Dr. Theodor Stemper
stemper@uni-wuppertal.de
Fitness, Aktivität und Gesundheit
von Kindern
„Zu dick!“, „Zu faul!“, „Zu schlapp!“ – Mit Blick auf die Gesundheit, körperliche
Aktivität und motorische Leistung von Kindern erschien in den letzten Jahren
kaum eine Publikation, in der nicht solche vernichtenden Urteile auftauchten.
Was in der populären Presse zu finden war, beruhte in der Regel auf wissen-
schaftlichen Studien. Auch diese kamen lange Zeit mehrheitlich zu negativen
Ergebnissen. So zum Beispiel zum Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder,
der in Deutschland zwischen den 1980er-/1990er- und den 2000er-Jahren um
50% gestiegen war (KiGGS-Studie, 2003–2006) oder zur motorischen Leistung,
die sich, weltweit betrachtet, nach der oft zitierten Studie von Tomkinson und
Olds (2007) in den letzten 30 Jahren um 0,4% pro Jahr verschlechtert hatte.
Auch für Deutschland ergaben Berechnungen der Arbeitsgruppe von Bös et al.
(2008) ähnliche Werte. Aufgerüttelt durch solche alarmierenden „Botschaften“
begannen wir im Jahre 2002 in unserem Arbeitsbereich Fitness & Gesundheit
mit unserem Forschungsschwerpunkt zur Bewegungs-, Sport- und Talentför-
derung von Kindern. Seither haben wir zahlreiche Daten ausgewertet, die aller-
dings ein etwas differenzierteres Bild ergeben.
Foto Dusan Kostic/Fotolia