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FOrschungsmagazin der Bergischen UniversitätWuppertal
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Wintersemester 2012/2013
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sondern um Ausschluss-Grenzen. Abbildung 3 zeigt als
Beispiel die Ergebnisse vom März 2009: Für eine Higgs-
Masse zwischen 160 und 170 GeV sagte unsere (bzw. eine
später noch von anderen Gruppen verfeinerte und ak-
tualisierte) Rechnung ein Signal voraus, das hinreichend
groß war, dass es am Tevatron hätte beobachtet werden
können. Die Daten zeigten aber kein Signal, demnach
konnte ausgeschlossen werden, dass das Higgs-Boson
eine Masse in diesem Bereich hat. In den verbleibenden
zwei Jahren seiner Laufzeit konnte das Tevatron die Mas-
se des Higgs-Bosons immer weiter einschränken. Mit der
ursprünglichen LO-Vorhersage der Theorie wären für
»
Die LO-Vorhersage dafür wurde 1979 von Ellis, Gail-
lard und Nanopoulos gemacht. Im Jahre 2002 konnten
wir (mit William B. Kilgore) – und kurz darauf zwei
weitere Gruppen – durch eine NNLO-Rechnung aller-
dings zeigen, dass in Wirklichkeit nur etwa halb so viele
Stoßreaktionen erforderlich sind: die Experimente am
Tevatron (und auch am LHC) konnten also grob ge-
sprochen in nur etwa der Hälfte der Messzeit mit signifi-
kanten Ergebnissen bei der Higgs-Suche rechnen!
Die ersten quantitativen Resultate zur Higgs-Suche
am Tevatron erschienen im Jahre 2008; dabei handelte es
sich natürlich nicht um Hinweise auf das Higgs-Boson,
Abb. 2: Ein Streu-Ereignis im
ATLAS-Detektor. Die Spuren
könnten aus dem Zerfall eines
Higgs-Bosons resultieren oder
aus einem der zahlreichen
Untergrund-Prozesse.
Quelle: CERN
Fig. 2: A scatter event in the
ATLAS detector.The tracks
could indicate the decay of a
Higgs boson, or be the result
of one of the numerous under-
lying processes.
Source: CERN
{ Is it the Higgs boson? – The role of theory }