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PUT Nr.
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FOrschungsmagazin der Bergischen UniversitätWuppertal
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Wintersemester 2012/2013
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die aktive Einbindung europäischer Experten aus dem
Bereich Kreativitätsausbildung mit Fokus auf Unter-
nehmertum, um sich ein Bild über bestehende und aus
Sicht der Experten erfolgreiche Lehr-/Lernprogramme
zu machen und dies entsprechend in den Erkenntnis-
prozess sowie die Forschungsergebnisse einfließen zu
lassen. Zum anderen werden theoriegestützt Übungen
entwickelt und klassifiziert. Dies geschieht anhand der
Stationen des oben gezeigten kreativen Prozesses und
innerhalb der Dimensionen, in denen sich Kreativität
abspielt. Dies sind die teilnehmenden Personen, das zu
erarbeitende Produkt, der kreative Ablauf und die Um-
gebung, in der Kreativität stattfinden soll (vgl. Rhodes
1961). Die entstehende Matrix wird dann mit den Er-
kenntnissen aus den Ebenen der Kreativitätsforschung
gefüllt, sodass ein Anforderungskatalog an Übungen
und Lehrprogrammen zur Verbesserung von Kreativi-
tät und Innovationsfähigkeit entsteht (siehe hierzu bei-
spielhaft Tabelle 1). Die gewonnenen Erkenntnisse wer-
den dann im Feld getestet und auf ihre Wirkung geprüft.
Im Vordergrund stehen dabei insbesondere Effekte auf
die bereits benannte kreative Selbstwirksamkeit.
Für Lehrprogramme und Übungen ergibt sich aus den
bisher gewonnenen Erkenntnissen ein Modell, das in
vier Stufen eingeteilt werden kann. Im Hinblick auf die
Verbesserung der kreativen Leistungsfähigkeit beginnt
dieser Vierschritt mit der Wissensvermittlung zum The-
ma Kreativität. Hier geht es vor allem um die Sensibili-
sierung für kreatives Denken und die Generierung von
Aufmerksamkeit für die Thematik, um die Lernenden in
der nächsten Stufe zu einer erhöhten und verbesserten
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Befähigung zu Kreativität zu leiten.Während Schritt eins
also imWesentlichen auf geistig und emotional vorberei-
tende Inhalte zielt, will Schritt zwei motivieren und in-
haltlich auf kreatives Arbeiten vorbereiten. Hierzu zählt
imHinblick auf die Implementierung auch die Fähigkeit,
eigene Entwürfe zu kritisieren bzw. an anderen auf kon-
struktive Weise Kritik üben zu können und solche Kritik
im Umkehrschluss anzunehmen. Der dritte Lehrschritt
umfasst dann fachbezogene Übungen zur Kreativität,
mithin also Aufgaben und Fälle, die im konkreten, unter-
nehmerischen Umfeld kreative Vorgehensweisen erfor-
dern. Stufe vier beinhaltet ausführliche Phasen der Refle-
xion, so dass sich die gemachten Erfahrungen verstetigen
und das Gelernte gefestigt werden kann.
Ergebnisse in diesem Projekt werden bis September
2013 erarbeitet. Direkte Partner hierbei sind die Uni-
versity of Cambridge, Queen’s University Belfast, das
Scottish Institute of Enterprise, University of Piraeus,
RISEBA (Lettland), COTEC (Portugal), Laurea Uni-
versity of Applied Sciences sowie der wissenschaftliche
Verlag Emerald.
http://igif.wiwi.uni-wuppertal.de
Abb. 3: Prof. Alistair Fee
(Queen’s University Belfast,
ganz rechts) ist einer der
innerhalb des Projekts tätigen
Kreativitätstrainer. Hier in
einerTestveranstaltung mit
Studierenden.
Fig. 3: Prof. Alistair Fee from
Queen’s University Belfast
(extreme right), one of the
project’s creativity trainers, is
seen here in a test situation
with students.
{ From idea to innovation – Learning entrepreneurial creativity }
Literaturhinweise
[1] Runco, Marc A. (2003): Education for Creative Potential, Scandina-
vian Journal of Educational Research, Vol. 47, No. 3, 317-324.
[2] Sternberg, Robert J. (2006a): The Nature of Creativity, Creativity
Research Journal, 2006, Vol. 18, No. 1, 87-98.
[3] Suomala, J., Taatila, V., Siltala, R. & Keskinen, S. (2006): Chance
Discovery as a First Step to Economic Innovation. Proceedings of the
28th Annual Conference of the Cognitive Science Society, 2204-2209.
www.cogsci.rpi.edu/CSJarchive/Proceedings/2006/index.htm.