Seite 33 - Schumpeter School Alumni e.V. Jahresmagazin 2012

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Schumpeter School of Business aND ECONOMICS / INSTITUTIONEN; NETZWERKE; PROJEKTE
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spiele zur Übernahme eines Kinderheims durchführen. Die
Abschlusspräsentation hielten wir nun vor Firmenvertretern:
Personalern, Vorstandsassistenten, Abteilungsleitern. Da-
nach erreichte die Spannung ihren Höhepunkt: Als wir bei
Bekanntgabe der Platzierungen bei Platz 3 noch immer nicht
die Worte „Das Team der Uni Wuppertal“ gehört hatten, war
der Jubel groß. Umso größer wurde er, als wir hörten, dass
wir sogar erster wurden. Es war soweit: Wir fahren nach Ber-
lin!
Und da waren wir nun, in den Räumen der KAS, lausch-
ten gespannt Vertretern des Bundesministeriums für Wirt-
schaft und Technologie, den verschiedenen Juroren und
den Spielleitern des PrimeCups. Wir wussten: Jetzt wird es
ernst. Das Thema der Simulationen war diesmal das Krisen-
management eines Unternehmens, das auf die Produktion
von Solar-Anlagen spezialisiert war. Auch in der Realität ein
heikles Thema. Auf einmal wurden Strafen für verspätetes
Einreichen von Fallstudien und Entscheidungsbögen, die
bei der Planspielsimulation alle 1 ½ bis 2 Stunden abzuge-
ben waren, verhängt. Doch die wussten wir gekonnt weg-
zudiskutieren. Die Fallstudie war noch einmal deutlich kom-
plexer als in den Runden zuvor – wie auch der Faktor Zeit,
der uns schließlich zum Verhängnis wurde. Das Feedback
fiel entsprechend aus: „Tolle Ideen, leider ein wenig knapp.“
Leistung ist eben Energie pro Zeit – nicht nur in der Solar-
Branche. Bei der Präsentation konnten wir unsere Heteroge-
nität ausspielen und punkten. Dank toller Kontakte unseres
Gründers konnten wir sogar echte Solar-Panels beschaffen
und den Juroren als unser „neues Produkt“ aushändigen.
Die obligatorische Powerpoint-Präsentation konnten wir mit
harten Zahlen füttern und darüber hinaus auf eine stringen-
te Unternehmensstrategie verweisen. So reichte es für Platz
zwei in der Gesamtwertung „Präsentation“. Allerdings war
die Gewichtung beim Finale eine andere. Fallstudie und Si-
mulationen spielten beim so genannten „kumulierten Erfolgs-
wert“ eine größere Rolle als die Abschlusspräsentation. Von
insgesamt 800 Teams und 15 Finalisten erreichten wir Platz
8, ein durchaus respektables Ergebnis, doch klar: Gewinnen
macht auch Spaß, wie das Siegerteam zu berichten wusste:
Ein Mix-Team von Studierenden der TU Dresden, der HTW
Dresden und der Hochschule Mittweida, die hochverdient
durch innovative Präsentationstechniken und nachhaltige
unternehmerische Entscheidungen überzeugten.
Was wir jedoch gewonnen haben, war neben der tollen Er-
fahrung und den nützlichen Kontakten zu Vertretern aus
Wirtschaft und Politik vor allem eins: Die Erkenntnis, dass
wir als Team auch in Stress-Situationen gut zusammenar-
beiten können und dass sich ein Team aus Wuppertal gegen
Teams anderer Universitäten und Hochschulen behaupten
kann. Daher der Appell an alle Studierenden der BUW: Falls
Ihr in den nächsten Semestern die Gelegenheit erhaltet am
EXIST-priME-Cup teilzunehmen, meldet Euch an! Nirgend-
wo sonst ist es möglich, so komprimiert und spielerisch un-
ternehmerische und kaufmännische Zusammenhänge zu
erlernen und darüber hinaus als Team zusammenzuwach-
sen. Das zeigen auch die Erfolgsgeschichten, die unter www.
exist-primecup.de nachgelesen werden können. Denn viele
der Teams, die in den vergangenen Jahren an diesem Wett-
bewerb teilgenommen haben, brauchen mittlerweile keine
unternehmerischen Entscheidungen mehr zu simulieren: Sie
treffen diese Entscheidungen tagtäglich, denn aus ihnen sind
echte Unternehmer geworden.
Autor: Dipl. Ök. Stefan Gladbach