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Interview mit dem neuen Rektor -
Prof. Dr. Lambert T. Koch
WTALumni:
Herr Prof. Koch, wir gratulieren Ihnen herzlich zu Ih-
rer Wahl zum Rektor der Bergischen Universität Wup-
pertal. Was erachten Sie als die wichtigsten Herausfor-
derungen, denen sich die Bergische Universität in den
nächsten Jahren zu stellen hat?
Prof. Dr. Lambert T. Koch:
Vielen Dank für Ihre Glückwünsche, die ich gerne
entgegennehme, wiewohl ich ja jetzt bereits über vier
Monate im Amt bin. Als eine zentrale Herausforde-
rung für die nächste Zeit sehe ich es an, die reichlich
vorhandenen Stärken unserer Hochschule herauszuar-
beiten, zu bündeln und – auch über die Region hinaus
– besser sichtbar zu machen.
WTALumni:
Wie sehen Sie die Bergische Universität im wachsen-
den Wettbewerbsumfeld privater und öffentlicher Uni-
versitäten? Wo liegen Ihrer Meinung nach die Stärken
der Universität? Woran muß in Zukunft noch gearbei-
tet werden?
Prof. Dr. Lambert T. Koch:
Die Bergische Universität Wuppertal ist grundsätz-
lich gut aufgestellt, um im Wettbewerb zwischen den
Hochschulen erfolgreich zu sein. Zu ihren Stärken ge-
hört beispielsweise ein interessanter Fächermix, der
es ermöglicht, zeitgemäße, hochinteressante Angebo-
te in Lehre und Forschung zu entwickeln, die inter-
disziplinär angelegt sind. Beispielsweise bieten sich
Verbindungen zwischen ingenieur- und wirtschafts-
wissenschaftlichen Inhalten an, das Verknüpfen der
Themen Umwelt, Engineering und Sicherheit oder
auch das Themenfeld „Gesundheit, Prävention und
Bewegung“. Bei der Vermarktung neuer Studienange-
bote sollte unbedingt betont werden, dass wir in vielen
Bereichen neben bekannten Koryphäen hoch moti-
vierte junge Professorinnen und Professoren haben so-
wie im Vergleich zu sogenannten Massenuniversitäten
über hervorragende Betreuungsverhältnisse verfügen.
Im Forschungs- und Transferbereich ist an einer noch
mutigeren Außendarstellung zu arbeiten: So ist vielen
nicht bekannt, dass z.B. unsere Forschungsleistungen
im Bereich der Teilchenphysik weltweit Beachtung
finden (wie jüngst erst wieder in der überaus renom-
mierten Zeitschrift Science nachzulesen war).
WTALumni:
Welche Ziele verfolgt das neue Rektorat für die Uni-
versität?
Prof. Dr. Lambert T. Koch:
Mit der vor einigen Jahren durch den Stanford-Profes-
sor Hans Weiler im Rahmen eines Mediationsprozes-
ses angestoßenen Reorganisation unserer Hochschule
muss auch eine Schärfung ihres Leitbildes einher-
gehen. Gerade angesichts des von Ihnen erwähnten
Wettbewerbs zwischen den Hochschulen ist es heute
wichtiger denn je, ein gemeinsames und tragfähiges
Selbstverständnis zu entwickeln. Dazu gehört auch,
strategische Schwerpunkte zu setzen und zu benen-
nen, mit denen sich die Hochschule künftig beson-
ders identifiziert. Hieran arbeiten wir derzeit. Ebenso
möchten wir servicefreundlicher werden: zum einen
für die Studierenden, die sich rundum gut betreut füh-
len sollen; zum anderen für die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler, die sich in Forschung und Leh-
re engagieren; sie sollen künftig bei der Anbahnung
und Durchführung von Forschungsprojekten sowie
der Entwicklung neuer Lehrangebote noch besser un-
terstützt werden. Was neue Studienangebote betrifft,
so möchten wir gerade auch den Weiterbildungsbe-
reich stärken; dies betrifft sowohl die Weiterbildung
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch regional
fokussierte Angebote im wirtschaftsnahen Qualifizie-
rungsbereich. Hier haben wir bereits begonnen, die
Kooperation mit einschlägigen „Praxispartnern“ zu in-
tensivieren. Zu den Zielen gehört es schließlich auch,
die Internationalisierung unserer Hochschule voranzu-
bringen. Keine erfolgreiche Hochschule kommt heute
mehr ohne ein funktionierendes globales Kooperati-
onsnetzwerk aus. Während wir gerade im Bereich Ost-
europas sowie Südost-Asiens über ein umfangreiches
Partnernetzwerk verfügen, ist die Vernetzung in den
angelsächsischen Raum hinein noch ausbaufähig.
WTALumni:
Mit welchen Argumenten würden Sie einen Abiturien-
ten von einem Studium an der Bergischen Universität
überzeugen?
Prof. Dr. Lambert T. Koch:
Ich würde sagen: Studieren Sie an einer charmanten,
mittelgroßen Universität, die moderne Studienangebo-