Seite 29 - Schumpeter School Alumni e.V.

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Hintern haben mich zurück auf den rechten Pfad
der Erkenntnis und der mathematisch-geistigen Er-
leuchtung gerückt, einen Pfad den ich in dieser Zeit
von alleine wohl nicht für mich entdeckt hätte.
An dieser Stelle, mein Dank an alle Wegweiser!
Der wohl bedeutendste Tag, neben dem Heutigen,
ist daher der Tag meiner mathematischen Wiederge-
burt, das Bestehen der Analysisklausur mit persön-
lichem Glückwunsch von Prof. Höhle. Kurze Zeit
später verschwand die Sammlung mathematischer
Formeln, die ich mittels Kajalstift auf meine Bade-
zimmerfliesen gepinselt hatte endgültig aus meinem
Leben.
Mit einem Wisch ist alles weg.
Der letzte Schein des Grundstudiums war endlich
eingesammelt, die neue Leichtigkeit des Seins wur-
de, natürlich studentengemäß mit Portugiesischem
Weißherbst (von Aldi), gemäß dem MINIMAX
Prinzip (minimaler Preis – maximale Wirkung) mit
den neuen Freunden, die mir in dieser Zeit so auf-
bauend zur Seite standen, gefeiert.
An dieser Stelle vielen Dank für eure blühende Zu-
wendung liebe Komilis!
Blickt der Mensch in der Zeit zurück, so merkt er,
sein Unglück war sein Glück! (Christian Morgen-
stern)
Vielleicht waren es gerade diese großen und klei-
nen Jammertäler des Grundstudiums, aus denen wir
rückblickend so vieles gelernt haben, Dinge die uns
verändert, uns verwandelt haben.
Mit dem Hauptstudium brach eine neue Ära des
universitären Lebens für uns an. Die einst über-
füllten Hörsäle beherbergten nun überschaubare
Gruppengrößen. Die Fächervorgaben des Grund-
studiums weichten einer nahezu freien Auswahl an
Fächern. Wir alle hatten auf einmal die schöne Qual
der Wahl, konnten uns umsehen und umhören und
uns eine Fächerkombinationen stricken die unseren
persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Stärken
entsprachen. Erstmals näherten sich die beiden La-
ger der Studierenden und der Lehrenden an. Immer
öfter ließen sich Gespräche zwischen den beiden
Parteien beobachten. Die Anonymität des Grund-
studiums wich einer freundschaftlichen und persön-
lichen Ebene, ganz allmählich fingen wir an Hand in
Hand zu gehen. Getreu dem Motto – Entdecke die
Möglichkeiten nutzen viele von uns die Chance sich
in der großen weiten Welt da draußen umzusehen.
Dank der internationalen Kooperationen der Uni-
versität strömten wir aus nach Frankreich, England,
Finnland, Spanien usw. um ein Praktikum oder ein
Auslandsstudium zu absolvieren. Wir wagten uns
im Rahmen einer Exkursion sogar ins ferne Indien
und wurden als wissenschaftliche Buchautoren erst-
mals tätig.
Wir gaben Vollgas und wagten uns, dank der Un-
terstützung der Professorinnen und Professoren, in
die Wirtschaft vor. Ergatterten interessante Praktika
und Diplomarbeitsplätze, knüpften wertvolle Kon-
takte für das Leben nach dem Studium.
Zusammengefasst gesagt, wir studierten nicht
einfach nur im Hauptstudium, sondern schauten
rechts und links, engagierten uns auf unterschied-
liche Art und Weise für unsere Mitmenschen: Wir
schrieben Business Pläne und arbeiteten als Stu-
dentische Unternehmensberater bei Science Vision
e.V. Wir gestalteten Vorlesungen, unterstützten als
wissenschaftliche Mitarbeiter die Lehrstühle. Wir
engagierten uns im sozialen Umfeld und schafften
mit unserem Wissen Mehrwert für Kindergärten,
Arbeitslose und bedürftige Personen. Dabei wur-
den wir selbständig und zu Unternehmern unserer
Selbst.
Aber nicht nur wir durchzogen diesen Wandel zum
Unternehmertum. Bedingt durch das neue Hoch-
schulrahmengesetz wandelte sich die klassische
Universität zu einem selbständigen Unternehmen,
die sich den verschärften Konkurrenzsituationen im
Markt zu stellen hat. In den letzten 1,5 Jahren konn-
te unser neuer Dekan Prof. Koch insbesondere durch
die tatkräftige Unterstützung und den Erfahrungen
seiner Vorgänger, den Fachbereich Wirtschaftswis-
senschaft erfolgreich auf diese neuen Wettbewerbs-
bedingungen einstellen.
Neue akkreditierte Bachelor- und Masterstudien-
gänge, sukzessive Verkürzung der Studiendauern,
Kooperationsausbau zwischen Wirtschaft und Pra-
xis (Business Breakfast), Gründung einer Stiftung
für Unternehmertum, Strukturwandel und Interna-
tionalisierung (USI), Ausdehnung des Ehemaligen-
WTALumni Jahresmagazin 2007
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Bewegende Momente unserer Mitglieder