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Hürden
Doch bei all der positiven Resonanz und
dem sich verstärkenden Eindruck, hier für
die Studierenden und die Universität eine
Ebene gefunden zu haben, auf der man sich
mit gutem Gefühl begegnet, verabschiedet,
aber auch wieder ndet und die der Vision
der Initiatoren sehr nahe kam, zeigten sich
auch Schwächen und Hürden, die es bis
heute zu überwinden gilt.
So gingen die Organisatoren bei der Pla-
nung und Gestaltung davon aus, dass inner-
halb der Universität die Bedeutung des Stel-
lenwertes einer solchen Großveranstaltung
schnell erkannt werde und die Angehörigen
der Universität diese neue Form von Kultur
als wichtig und richtig betrachten. Leider
zeigte die geringe Resonanz der Teilnehmer
aus „eigenen Reihen“, dass das Bewusstsein
der Dringlichkeit, sich nicht nur in den Bin-
nenstrukturen, sondern auch in der Außen-
wirkung neu aufzustellen, die Mauern der
Universität noch nicht durchdrungen hatte.
Nicht anders waren die Reaktionen der
Wuppertaler Gesellschaft, die das Gesche-
hen mit Interesse verfolgte, sich jedoch bei
der Teilnahme an den Feierlichkeiten recht
zögerlich verhielt. Diese unerwartete Zu-
rückhaltung führte unweigerlich dazu, noch
einmal genau zu überdenken, ob für die Er-
reichung der gesteckten Ziele die Wahl der
Mittel richtig getroffen worden war. Lohnte
es sich wirklich, an diesem Punkt weiterzu-
machen? Sollte weiterhin in dieses ehr-
geizige Projekt investiert werden und war
das nanzielle Risiko für den WTALumni-
Verein kalkulierbar?
Entwicklungen
Die erwartungsvollen Gesichter und Anfra-
gen der „neuen Absolventen“, die zuneh-
mende Anzahl der WTALumni-Mitglieder,
begeisterte Teilnehmer, motivierte Helfer
und Mitarbeiter, die alle der Überzeugung
waren und sind, dass neue Strukturen Zeit
benötigen, um sich durchzusetzen und als
sinnvoll erkannt zu werden, ließen alle Be-
denken dahin schmelzen.
Das Team um Prof. Koubek und denWTAL-
umni e.V. krempelte die Ärmel hoch, warb
verstärkt Sponsorengelder ein und startete
einen erneuten Versuch, die neue Ballkultur
mit dem Selbstverständnis einer Universität
zu verweben. So konnten dann auch im Jahr
2005 die etwa 800 Teilnehmer der Absol-
ventenfeiern und über 1200 Ballgäste auf
ein unvergessliches Erlebnis zurückblicken.
Die gesponnenen Fäden begannen fester
und zuverlässiger zu werden.
Im Sommer 2006 stellten die Organisatoren
mit Freude fest, dass der Universitätsball
nun auch die Stadt erreicht hatte. Zahlreiche
Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft
Wuppertals konnten als Ballbesucher be-
grüßt werden und dazu beitragen, die Wahr-
nehmung der Hochschule als Institution mit
Werten und Traditionen nach außen hin zu
intensivieren und damit auch den Standort
Wuppertal für die Hochschule zu festigen.
Erwartungen
Mit Spannung erwarten wir die Feierlich-
keiten am 16. Juni 2007. Die dünnen und
zart verwebten Fäden beginnen sich nun zu
einem Bild zusammenzufügen. Erstmalig
beteiligt sich in diesem Jahr die Bergische
Universität neben WTALumni an der Or-
ganisation dieser Veranstaltungen und setzt
damit ein sichtbares Zeichen, dass die Idee
der Schaffung einer neuen Kultur auch das
Innere der Universität erreicht hat und es
bleibt zu hoffen, dass hier langfristig eine
Tradition geschaffen werden kann, die nicht
nur den Universitätsalltag verändert, son-
dern auch ein neues Bild vom Wertever-
ständnis in der Bildungspolitik nach außen
tragen wird.