Seite 31 - Studienführer 2013

Basic HTML-Version

Adam ist Musiker. Er spielt Schlagzeug in einer Band. Adam ist, wie
Schlagzeuger so sind: Er kommt verspätet in den Hörsaal und trommelt
dann nervös mit Kuli und Bleistift Off-Beat-Rhythmen zu dem, was der
Professor an der Tafel erzählt. Oft wünscht er sich, dass auch die Statis-
tikvorlesung etwas mehr mit Musik zu tun hätte, oder dass in Geometrie
das Volumen seiner Snaredrum berechnet würde.
Die lebendige Musikszene in Wuppertal mit vielen kleinen Clubs und
großen Konzerthallen lässt sein Herz jedoch höher schlagen. Ob aktiv
auf der Bühne, als Zuhörer oder in der tanzenden Menge. Ein Hardcore-
und Metal-Konzert im Pavillon Club, ein Festival der weltbekannten
Wuppertaler Jazzszene im Skulpturenpark Waldfrieden oder die klassi-
sche Variante mit Opern der Wuppertaler Bühnen – hier findet jeder sei-
nen persönlichen musikalischen Lieblingsplatz. Auch die Waldbühne auf
der Hardt, ein Open-Air-Konzertgelände, steht im Sommer bei Bands
aller Musikrichtungen auf dem Tourneeplan.
Wie es sich für einen Musiker gehört, treibt sich Adam gerne auch unter
der Woche in den Clubs der Stadt herum. Donnerstags beispielsweise
herrscht in den einschlägigen Locations Ausnahmezustand. Er kann im
U-Club zu Indie-Musik tanzen, in der Red Lounge zu R’n’B und House
feiern oder mit Reggae im Butan chillen, hier wird für jeden Geschmack
die richtige Party gefeiert.
Auch an der Uni. Wenn die Fachschaften zum Beispiel zur Caipi-, Sport-
ler- oder Sowi-Party einladen, treffen sich alle. Doch vor der Party
kommt das Highlight der Woche: die Bandprobe. Die neuesten Songs
noch einmal durchspielen, dann das Equipment einpacken und zum
Luisen- oder Ölbergfest schleppen. Hier gibt es reichlich Bühnen, auf
denen sich Nachwuchsbands beweisen können. Die Kommilitonen ste-
hen davor, und als die ersten Gitarrenakkorde aus den Lautsprechern
schallen, sind alle Rhythmusübungen aus den Vorlesungen vergessen.
Das Üben hat sich gelohnt, die Meute tanzt zum Beat der Bass-Drum
wilden Pogo. Und wenn es mit dem BAföG-Antrag doch nicht klappt,
kann Adam sich das Studium immer noch mit einer Karriere als Rockstar
finanzieren. Die ersten Fans sind ihm sicher.
Wuppertal für jede Lebenslage Ii
Von Simon Chrobak, Student der Sportwissenschaft und der Sozialwissenschaften
29