Seite 17 - Studienführer 2013

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Hanna studiert Kunst und fühlt sich damit in Wuppertal gut aufgehoben.
Wuppertal ist eine Stadt der Kultur, der Künste, der Musen und der Frei-
geister, auch wenn man das hinter den Kulissen der einstigen Industrie-
stadt nicht immer auf den ersten Blick vermuten mag. Friedrich Engels,
Else Lasker-Schüler und Pina Bausch sind Kinder dieser Stadt – Künstler
und Intellektuelle, die der Kunst und Kulturgeschichte prägende Stem-
pel aufgedrückt haben.
Spuren dieses künstlerischen Flairs finden sich überall in der Stadt. Be-
gibt sich Hanna beispielsweise in den Skulpturenpark Waldfrieden des
weltberühmten, in Wuppertal ansässigen Bildhauers Tony Cragg, wird
sie einen Platz der Stille, der Muße und der Kontemplation finden.
Von der Poesie Wuppertals vielfältig inspiriert war auch die berühm-
te Choreografin Pina Bausch, die mit der Gründung des Wuppertaler
Tanztheaters und der Arbeit am Tanztheater Pina Bausch, von hier aus,
eine Revolution in Gang setzte, die den Tanz weltweit neu definierte.
Durch die Verbindung von Tanz mit Gesang und Theater schuf sie ei-
ne neue Kunstgattung, die bis heute Programm ist und den Zuschauer,
durchwühlt in einem Rausch von Musik, Emotionen, Farben und Bewe-
gungen, nur so mitreißt. Im frisch renovierten Wuppertaler Opernhaus
kann Hanna immer wieder – auch zu moderaten Studentenpreisen – die
Arbeit des weltberühmten Wuppertaler Tanztheaters bewundern.
Hanna lässt sich auch durch andere Künstler inspirieren. Sie besucht
häufig Galerien und das imposante Von der Heydt-Museum, das seinen
Schwerpunkt auf Gemälde der niederländischen Kunst des 16. und 17.
Jahrhunderts sowie der impressionistischen und expressionistischen
Malerei gelegt hat. In den wechselnden Ausstellungen renommierter
Künstler hat sie bereits die Werke Monets oder Bonnards bewundern
können. Für die noch lebenden Künstler bieten sich allerhand kleinere
Galerien an, oder man hängt seine Werke einfach in einer der zahlrei-
chen Cafés und Szenekneipen im Luisenviertel auf. An potenziellen Be-
wunderern und Gleichgesinnten wird es hier nicht mangeln.
Betritt man das Luisenviertel, fühlt man sich beim Anblick der Namen
kleiner Geschäfte wie „Lakritzkontor“, „Fahrenheit“ oder „Traumwinkel“
ein wenig in Harry Potters Winkelgasse versetzt, im Gegensatz dazu
verleihen Straßenkneipen wie das Café du Congo, das Katzengold oder
die Morena Bar dem Ganzen ein fast internationales Flair. Aber auch
ganz heimisch im Café Engel, im Glashaus oder im Kaffeehaus, sind
dem Nachsinnen und Philosophieren über die Kunst und das Leben
keine Grenzen gesetzt. In anderen Städten würde das Luisenvier-
tel als „Altstadt“ bezeichnet werden. So nennt es hier aber keiner.
Wirklich nicht.
Wuppertal für jede Lebenslage i
Von Laura Malotta, Studentin der Germanistik und der Philosophie
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